Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft (DBB) ist seit Jahrzehnten international präsent, hat aber im Vergleich zu den Männern weniger mediale Präsenz und deutlich seltener große Finale erreicht. Als wichtigstes historisches Ergebnis steht die Bronzemedaille bei der EuroBasket Women 1997.
Bedeutende Spielerinnen im DBB-Team
- Martina Kehrenberg: Die Rekordnationalspielerin (226 Länderspiele) aus Wuppertal erzielte insgesamt 1.315 Punkte für die deutsche Nationalmannschaft. Ihr Schwester Petra Kremer absolvierte 158 Länderspiele und ist damit auch in den Top 10.
- Marlies Askamp: Eine der bekanntesten deutschen Basketballerinnen (190 Länderspiele) spielte in der WNBA (Phoenix Mercury, Miami Sol und Los Angeles Sparks) und gewann 2002 die WNBA-Championship mit den Sparks. Sie war eine Pionierin für deutsche Spielerinnen in den USA.
- Sophie von Saldern: Langjährige Nationalspielerin (106 Länderspiele), erste deutsche Draftee-Nominierung für die WNBA (wurde 2000 gedraftet), 106 Länderspiele und wichtige Persönlichkeit in den 1990er/2000er Jahren.
- Junge Talente: Spielerinnen wie Emma Eichmeyer und andere Nachwuchsprodukte rücken in den Kader und repräsentieren die neue Generation.
Deutsche Basketball-Rekordspielerinnen
Spielerin | Länderspiele |
---|---|
Martina Kehrenberg | 226 |
Marlies Askamp | 190 |
Heike Roth | 172 |
Anne Delafosse (Breitreiner) | 165 |
Andrea Harder | 161 |
Karin Lustgart (DBV/DDR) | 160 |
Dorothea Richter | 159 |
Petra Kremer (Kehrenberg) | 158 |
Tina Ishaque (Pohl) | 145 |
Andrea Hohl | 132 |
Bundestrainerin der Basketball-Nationalmannschaft
Im April 2023 wurde die Kanadierin Lisa Thomaidis zur Cheftrainerin der deutschen Damen-Nationalmannschaft berufen. Thomaidis bringt viel internationale Erfahrung (lange Erfolgshistorie mit Kanada sowie Erfolge im College/Universitätsbasketball) und hat den DBB-Damen neuen taktischen Schliff gegeben. Unter ihrer Leitung schaffte das Team unter anderem die Qualifikation und durfte bei großen Turnieren wieder mutiger auftreten.
Thomaidis war von 2001 bis 2012 Assistenztrainerin der kanadischen Damen-Nationalmannschaft. Im Jahr 2011 führte sie die kanadische Mannschaft bei den World University Games in China auf den sechsten Platz. Thomaidis coachte bei den Weltmeisterschaften 2010 in der Tschechischen Republik und 2006 in Brasilien, bei zwei PanAm-Spielen (2007 in Rio de Janiero und 2003 in Santo Domingo) sowie bei olympischen Qualifikationsturnieren (Mexiko 2003, Chile 2007, Kolumbien 2011).
Thomaidis spielte zwei Spielzeiten lang Profi-Basketball in Europa in der 1. griechischen Liga. Sie war fünf Jahre lang Sportstudentin an der McMaster University, wo sie dreimal zum OUA-All-Star gewählt wurde und drei Jahre lang auf der Dean’s Honour List stand.
Basketball-Erfolge der letzten Jahre
Die DBB-Damen waren in den letzten Jahren regelmäßig in EM-Finalrunden vertreten. Unter Bundestrainerin Lisa Thomaidis gelang zudem die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris (Qualifikations-Erfolg) und dort ein historischer erstes Olympiasieg, erste starke Auftritte und anschließend das Erreichen des Viertelfinale. Thomaidis‘ Handschrift: Disziplinierte Defensive gepaart mit schnellen Umschaltaktionen.
Der DBB arbeitet weiter an Talentförderung (Nachwuchs-Ligen, Sichtungsprogramme) und will die Leistungsdichte der Damenliga (DBBL) erhöhen, damit junge Talente konkurrenzfähige Erfahrungsräume bekommen. Das Ziel ist, EM/WM-Teilnahmen zu stabilisieren und international wieder oben mitspielen zu können. FIBA-Team-Profile listen Kader, Turnierhistorie und Ranglisten, die zeigen: Potenzial ist da, aber Konstanz ist gefordert.
Fazit — Status und Perspektive
Das Damen-Team hat historische Highlights (Bronze 1997) und aktuell eine ambitionierte Struktur mit einer erfolgreichen, international erfahrenen Trainerin. Wichtig bleibt die Nachwuchsarbeit und die Schaffung einer Liga- und Förderstruktur, die junge deutsche Talente langfristig an Top-Niveau bringt. Mit den richtigen Investitionen ist wieder ein dauerhafter Schritt nach vorn möglich.